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لسبوس | لزبوس | ΛΕΣΒΟΣ | Lesbos von Raphael Knipping & Michael Trammer
DER VERSUCH EINER MOMENTAUFNAHME.
Karte
Kapitel 1: Moria
Kapitel 2: Locals
Kapitel 3: Rassistische Spontanmobilisierung Thermi
Kapitel 4: Die Überfahrt
Kapitel 4: Die Überfahrt
Kapitel 4: Die Überfahrt
Kapitel 5: Der Norden & NGO's
Kapitel 6: Und nun?
Perspektiven
Über das Projekt
Aktuelles
Fazit
Moria
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangDer andere BlickGeflüchtete berichten über Moria
Mit einer Einwegkamera ausgestattet haben fünf Menschen unterschiedlichste fotografische Ansätze verfolgt und zeigen so ihre ganz eigene Realität - bald folgen hier weitere Geschichten:
Locals
Zum Anfang Zum AnfangThermi
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangBoote
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangDer Norden
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangNGO's
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangPerspektiven
Zum AnfangVerschwindende Geflüchtete
Covid 19
Zum AnfangMoria Ends
Zum Anfang Zum AnfangFazit
Fazit
Das Elend im Lager ist für alle Beteiligten auf Lesbos eine Belastung. Geflüchtete müssen mehrere Jahre unter unmenschlichen Umständen leben, der Inselbevölkerung fehlen die Einnahmen aus dem Tourismus und NGOs sind nicht in der Lage angemessene Hilfe zu leisten.
Durch die Verschiebung von Asylverfahren an die europäische Außengrenze, das System so genannter “Hotspots”, und der Dublin II Regelung kommt es in der EU zu einer asymmetrischen Verteilung der menschenrechtlichen Verantwortung, den Zugang zu einem Asylverfahren zu ermöglichen und für die Zeit der Prüfung für eine menschenwürdige Unterkunft zu sorgen. Durch die Bindung des Asylverfahrens an das erste Land der Ankunft und die ausbleibende versprochene Umverteilung der Geflüchteten auf alle EU-Mitgliedsstaaten, steigt die Belastung auf einzelne Staaten. Griechenland, Italien und Spanien sind nur einige Beispiele für wirtschaftlich schwächere Regionen Europas, die hiervon betroffen sind.
Die realen Auswirkungen der europäischen Abschottungspolitik gegen Geflüchtete manifestieren sich in alltäglichen Konflikten auf Lesbos. Die Geschichte vieler einheimischer Inselbewohner*innen ist geprägt von Fluchterfahrungen der Vorfahren und der Gräueltaten der deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg. Viele sind solidarisch mit Flüchtenden aus Kriegsgebieten und fordern einen humanen Umgang mit diesen. Als 2015 hunderttausende Menschen auf der Insel ankamen, verteilten die Anwohner*innen Kleidung und Lebensmittel. Je voller jedoch das Lager Moria über die Jahre wurde, desto mehr fühlte sich die Inselbevölkerung mit der menschenwürdigen Unterbringung der Geflüchteten allein gelassen und von der Situation bedroht.
Die griechische Regierung verfolgt seit Jahren einen harten Kurs gegen Geflüchtete. Insbesondere nach der Wahl der neuen griechischen Regierung mit der “liberal-konservativen” Nea Demokratia im Juli 2019 hat sich der gesellschaftliche Diskurs, ähnlich wie in vielen anderen europäischen Ländern, drastisch gegen Geflüchtete gewendet. Narrative wie das einer “Invasion” Griechenlands durch Geflüchtete, Verschwörungserzählungen und die Bedienung rassistischer Ressentiments haben dazu beigetragen. Ähnlich wie in Deutschland ist der öffentliche Diskurs von “Willkommenskultur” in Richtung Abschottung verschoben worden. Rechtspopulisten haben mit einer jahrelangen Entmenschlichung von Geflüchteten, insbesondere Menschen muslimischen Glaubens, den Weg für das aktuelle Geschehen an der europäischen Außengrenze geebnet. Als Erdoğan die Grenzöffnung ankündigt, inszeniert sich Ursula von der Leyen in einem Video mit Kriegsästethik und bezeichnet Griechenland als europäischen “Schutzschild”. Bilder, die flüchtende Menschen als eine Bedrohung darstellen, die abgewehrt werden müssen, haben europaweit extrem Rechte motiviert an die Außengrenze zu reisen, um den Diskurs weiter zu verschärfen. Solange die Migration weiter als “Mutter aller Probleme” angesehen wird und sich der Umgang der EU mit Geflüchteten nicht drastisch ändert, ist die Situation mit den simpelsten Menschenrechten nicht in Einklang zu bringen.
Wie erwähnt, gibt es trotz allem auch 2020 auf Lesbos noch Menschen, die Geflüchtete unterstützen und sie sind dringender notwendig denn je. Ob NGOs oder gesellschaftliche Initiativen. Es ist wichtig, sich für das Menschenrecht auf Asyl stark zu machen und auch Menschen vor Ort zu unterstützen.
Aktuelles
Über
Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangUnsere Arbeit Unterstützen
Starboy
Zum AnfangNaquibullah Ghaznawi
Zum AnfangNasrim
Über das Projekt "Gesichter"
Soweit möglich, haben alle Protagonist*innen ihr Portrait zugesendet bekommen. Um das Projekt zu erklären, schrieb Jazar für uns einen Zettel:
wir wollen den Menschen aus aller Welt
zeigen, dass Tausende Geflüchtete
in Moria leben.
Wir fotografieren Sie, drucken die Bilder
und zeigen so der Welt dass Tausende
Menschen in Moria leben.
Wir fotografieren Sie und wenn Sie
WhatsApp haben, würden wir die Bilder
an Sie schicken.